Auch die Mannschaften der Fußball Bundesliga nutzen zunehmend soziale Netzwerke. Zum 8. Spieltag der laufenden Saison an diesem Wochenende hat theinformationsociety.org mal einen Blick auf die Tabelle geworfen – bei Facebook.
Spätestens seit der Saison 2011/2012 sind alle Erstliga-Vereine der Fußball-Bundesliga mit offiziellen Präsenzen auf Facebook vertreten. Tabellenführer ist – wie auch auf dem Platz – der 1. FC Bayern München, gefolgt von Borussia Dortmund und Schalke 04. Für die Platzierung wurde ausschließlich die Zahl der Fans der jeweiligen offiziellen Facebook-Seiten betrachtet. Diese schwanken zwischen mehr als 2 Millionen Fans bei Bayern München und gerade einmal gut 36.000 bei Hoffenheim.
Facebook-„Tabellenplatz“ (28.09.2011) |
Bundesliga Tabellenplatz (7. Spieltag) |
Zahl der Fans (28.09.2011) |
Verein |
1 |
1 |
2.179.593 |
|
2 |
8 |
600.357 |
|
3 |
5 |
333.940 |
|
4 |
2 |
296.541 |
|
5 |
18 |
256.418 |
|
6 |
10 |
243.263 |
|
7 |
7 |
208.292 |
|
8 |
6 |
114.001 |
|
9 |
9 |
113.701 |
|
10 |
12 |
96.518 |
|
11 |
15 |
75.613 |
|
12 |
3 |
74.309 |
|
13 |
11 |
67.961 |
|
14 |
13 |
48.719 |
|
15 |
17 |
41.949 |
|
16 |
16 |
41.583 |
|
17 |
14 |
40.858 |
|
18 |
4 |
36.159 |
Während bei ähnlichen Untersuchungen in der Vergangenheit manche Teams noch lediglich Facebook-Seiten aufweisen konnten, die offenbar von Fans erstellt wurden, ist heute jede Mannschaft mit einer offiziellen Fanpage bei Facebook vertreten. Doch Aufmachung und Funktionsumfang der Seiten unterscheidet sich deutlich. Zunächst einmal haben alle Vereine eine Vanity-URL und einen Landing Tab – doch nicht bei allen funktioniert dieser beim sicheren Browsen über HTTPS.
Einige Seiten nutzen die Facebook Places Funktion – wenn auch mit bescheidenem Erfolg. Selbst die Seite der Münchener kann lediglich 17 Check-ins verzeichnen, der VfB Stuttgart kommt immerhin auf 156 Besuche. Anders sieht dies freilich bei den Stadien selbst aus: Die Imtech Arena verzeichnet -trotz oder wegen des Saisonstarts des HSV- 10.700 Besuche, gegenüber 7.400 Check-ins am Millerntor. Die Rhein-Neckar-Arena des TSG 1899 Hoffenheim hatten bald 5.000 und die Allianz Arena knapp 37.000 Besuche bei Facebook. In welcher Beziehung diese Stadien-Seiten zu den offiziellen Auftritten der Heimmannschaften stehen, ist nicht immer klar ersichtlich.
Darüber hinaus bieten die Vereine verschiedene Services und Apps an, von der Möglichkeit Freunde einzuladen wie beispielsweise die Stuttgarter, bis hin zu einer eigenen Allianz Arena-App bei den Bayern. Links zu Online-Tickets, Mannschaftsaufstellung, Fan-Shops und personalisierten Trikots oder dem Quiz zur Mannschaft komplettieren das Angebot.
Beeindruckend ist in jedem Fall die Steigerung der Zahl der Fans gegenüber dem Ende der Bundesliga-Saison 2009/2010. Der Musik-Blog quu.fm hatte damals eine ähnliche Untersuchung durchgeführt. Bereits seinerzeit hieß der Spitzenreiter Bayern München – und St. Pauli wäre auf dem 3. Platz gelandet, hätten sie zu dieser Zeit schon und noch erstklassig gespielt. Bei der Reihung hingegen gibt es kaum Unterschiede zu heute, wenn man von Dortmund und Schalke absieht, die sich um 5 bzw. 4 Plätze verbessern konnten. Hoffenheim und Stuttgart sind hingegen um -4 bzw. -5 Punkte gefallen.
Eine bemerkenswerte Steigerung der Zahl der Faceboo-Fans können hingegen alle Vereine verzeichnen. Diese liegt bei zwischen knapp 2000 Prozent und immer noch stolzen guten 300 Prozent im Vergleich zu Anfang 2010. In absoluten Zahlen sind dies ein Plus von guten 2 Millionen Fans bei Spitzenreiter Bayern, gefolgt von Dortmund mit 570.000. Das Schlusslicht bildet auch hier Hoffenheim mit knappen 28.000 Fans. Selbst die Vereine, die Tabellenplätze bei Facebook verloren haben, konnten also Fans hinzugewinnen, wobei die Zahlen weit auseinander gehen.
Facebook-„Tabellenplatz“ (28.09.2011) |
Verein |
Fans nach der Saison 2009/2010 |
Anstieg seit 2009/2010 (in %) |
Facebook-Platzierung nach der |
Veränderung des Facebook seit der Saison 2009/2010 |
1 |
117.343 |
1.757 |
1 |
0 |
|
2 |
28.619 |
1.998 |
6 |
+4 |
|
3 |
19.807 |
1.586 |
8 |
+5 |
|
4 |
34.013 |
772 |
4 |
0 |
|
5 |
55.862 |
359 |
2 |
-3 |
|
6 |
28.570 |
751 |
7 |
+1 |
|
7 |
40.572 |
413 |
3 |
-4 |
|
8 |
11.497 |
892 |
9 |
+1 |
|
9 |
10.500 |
983 |
10 |
+1 |
|
10 |
9.734 |
892 |
11 |
+1 |
|
11 |
– |
– |
– |
– |
|
12 |
9.025 |
723 |
12 |
0 |
|
13 |
6.238 |
989 |
15 |
+1 |
|
14 |
7.097 |
586 |
14 |
0 |
|
15 |
4.982 |
742 |
16 |
+1 |
|
16 |
– |
– |
– |
– |
|
17 |
4.738 |
762 |
17 |
0 |
|
18 |
8.840 |
309 |
13 |
-5 |
Der Erfolg der Facebook-Seiten scheint eng mit dem Erfolg der Vereine und der Treue der „echten“ Fans verknüpft zu sein. Hoffenheim als relativ junge Mannschaft mit neuem Stadion hat es hier sichtlich schwer, wohingegen Bayern München offenbar besonders durch internationale Auftritte punkten kann, wie sich unter anderem in englischsprachigen Posts zeigt. Inwiefern allerdings die technische Gestaltung der Facebook-Seite für die Fußball-Fans sowohl im Stadion als auch im Internet ausschlaggebend ist, ist fraglich. Seine Mannschaft sucht man sich ja nicht so einfach aus…
Der FC St. Pauli läge heute übrigens mit knappen 240.000 Fans auf Platz 7 der Facebook-Tabelle zwischen Köln und Stuttgart.